Blogbeitrag
Der Umgang mit Weltschmerz
Erst Corona, dass uns alle aus unserem Leben warf, dann der Ukraine–Russland Konflikt, nun Israel und die Hamas. Dazwischen immer wieder andere News, Politik in Deutschland, unterschiedliche Meinungen – darüber streitende Menschen, in Social Media immer wieder Einzelschicksale. Die Liste ist lang und beliebig weiterzuführen.
Unsere Emotionen darüber wahrscheinlich ähnlich. Ohnmachtsgefühle, Gelähmtheit, Ängste, innerer Druck, Traurigkeit bis hin zu Depression.
Ich fühle das. Ich war und bin selbst betroffen. Habe das Gefühl, ich fühle die Schwere aller Menschen da draußen in mir. Auch jetzt gerade. Denn ich habe vergessen, gut auf mich zu achten. Ich habe mich in der schnelllebigen Welt verloren und kurz in den Sumpf ziehen lassen.
Mir ist das nicht zum ersten Mal passiert. Es war schon einmal der Grund dafür, weswegen ich in einer Depression landete. Heute kenne ich mich besser. Erkenne die Symptome in mir und kann direkt handeln.
Falls du dich in meinen Worten bisher wiederfinden kannst, dann lies weiter, um meine Wege aus dem Weltschmerz zu erfahren.
Starten wir mit dem für mich wichtigsten Punkt
- Informationen begrenzen: Dinge passieren auf unserer Welt – ständig. Ob ich von ihnen weiß oder nicht. Ich kann also mit meinem Wissen und Mitgefühl die Welt nicht retten, ich kann jedoch mein Seelenheil retten, in dem ich mich nicht ständig von allen Informationen überfluten lasse und nur sehr selektiert und zu bestimmten Zeiten Nachrichten konsumiere. „Man hört es aber doch überall!“ – denkst du jetzt? Wir sollten dabei nicht außer Acht lassen, dass gerade Social Media mit Algorithmen funktioniert und wir mit unserem Interesse steuern können, was wir angezeigt bekommen. Es gibt also Wege, diesen Informationsfluss zu bändigen.
Kleiner Tipp am Rande: Achte darauf, wem du folgst und ob dir der Content wirklich guttut. Löst er negative Emotionen aus, dann darfst du entfolgen. Vielleicht auch nur vorübergehend.
- Selbstfürsorge: Ja, in all der turbulenten Zeit darfst du dich um dich selbst kümmern. Du sollst es sogar. Wir haben eine Verantwortung und womöglich ist das Verantwortungsgefühl der Welt gegenüber gerade größer, als das für dich selbst. Niemandem ist geholfen, wenn wir uns selbst vergessen und im Leid der anderen verlieren. Klingt doof und für den ein oder anderen vielleicht egoistisch. Es geht mir jedoch nicht darum, die Augen zu vor dem Weltgeschehen zu schließen, es geht hier um Gleichzeitigkeit. Wenn wir das Fundament unseres Lebens sind, dann sollten wir uns darum kümmern, dass es nicht bröckelt.
- Aktivismus & Engagement: Nur mitleiden hilft niemandem. Also schaue vielleicht, wo du unterstützen kannst und inwiefern deine Hilfe benötigt wird. Sei es in Form von Spenden, einer Demonstration, Aufklärung. Bringe deinen Schmerz, deine Wut, deine Frustriertheit aktiv zum Ausdruck, anstatt sie passiv in dich hineinzufressen. Oft kann die aktive Beteiligung an gemeinnützigen Aktivitäten, sozialen Bewegungen oder ehrenamtlicher Arbeit dazu beitragen, das Gefühl der Machtlosigkeit zu reduzieren. Wenn du dich aktiv für positive Veränderungen in der Welt einsetzt, kannst du einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft ausüben.
- Soziale Unterstützung: Spreche mit Freunden, Familie oder einem Therapeuten über deine Gefühle. Das Teilen deiner Sorgen und Ängste kann dazu beitragen, den Weltschmerz zu mindern und emotionale Unterstützung bieten.
- Dankbarkeit: Dankbarkeit für dein „sein“. Negatives zieht Negatives an, ähnlich wie der Social Media Algorithmus. Und so gilt es, sich in schweren Situationen daran zu erinnern, was in deinem Leben alles gut läuft. Das können kleine Themen sein, aber auch große. Wofür bist du dankbar? Was magst du an deinem Sein? Dankbarkeitstagebücher und Journaling können gute Optionen sein, um sich täglich daran zu erinnern, dass UNSER Leben im HIER und JETZT geschieht und es uns womöglich sogar ganz gut geht.
Weltschmerz ist ein natürlicher und weit verbreiteter emotionaler Zustand ist. Es ist in Ordnung, sich über die Probleme in der Welt Sorgen zu machen und sich zu fürchten, aber es ist ebenfalls wichtig, gesunde Bewältigungsstrategien zu entwickeln, um mit diesen Gefühlen umzugehen, um unsere mentale Gesundheit zu schützen.
Du erkennst dich in meinen Worten wieder und wünscht dir Unterstützung auf deinem Weg?
Ich bin Jeannette und ich wohne mit meinem Ehemann und unserem Sohn in Rödermark in der Nähe von Frankfurt am Main. Viele Jahre meines Lebens beherrschte eine Angsterkrankung namens Emetophobie meinen Alltag. Aufgrund meiner eigenen Vergangenheit entwickelte sich in mir der Wunsch nach einer Welt, in der ein offener Umgang mit mentaler Gesundheit zum guten Ton gehört. Im Jahr 2022 startete ich mit @mental_stabil in Instagram und erzähle dort meine Geschichte öffentlich. Seitdem teile ich nicht nur meine intimsten Gedanken mit dir, sondern setze mich immer wieder für mentale Gesundheit ein. Ich arbeite als Mental Coach und Mental Trainerin und habe dafür intensive Ausbildungen und Weiterbildungen absolviert. Gerne unterstütze ich dich auf deinem Weg.