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Emetophobie

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Emetophobie

––– Wenn der Gedanke an Erbrechen Angst & Panik auslöst

Hier erhältst du Hintergrundinformationen über die Angst an sich, über Erkennungsmerkmale sowie über den erschwerten Alltag Betroffener. Interessant für Betroffene der Emetophobie, sowie deren Angehörige. Alle Informationen entsprechen meinem Wissensstand als Erfahrungsexpertin und dem Austausch mit zahlreichen Betroffenen.

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So viel mehr als die reine Angst sich zu übergeben

Das unangenehme Gefühl des Erbrechens ist sicherlich für niemanden erfreulich, doch es gibt Menschen, die in besonderem Maße unter dieser Vorstellung leiden. Wir sprechen von Personen, die von Emetophobie betroffen sind – einer Phobie, die eine Vielzahl von Menschen begleitet und trotzdem noch recht unbekannt zu sein scheint. 

Die Furcht vor dem Erbrechen manifestiert sich in einer breiten Palette von Symptomen und wird daher von vielen Betroffenen und Therapeuten nicht immer sofort erkannt. Panikattacken und Angstzustände treten in verschiedenen Situationen auf, wodurch es gelegentlich zu Verwechslungen mit anderen Phobien kommt.

Menschen, die mit Emetophobie leben, erfahren häufig erhebliche Beeinträchtigungen in ihrem täglichen Leben. Diese Angst wirft einen Schatten auf vermeintlich einfache Aktivitäten. Nur diejenigen, die sich intensiv mit der Angst vor dem Erbrechen auseinandergesetzt haben, können wirklich nachvollziehen, welch gravierende Auswirkungen sie auf das Leben der Betroffenen hat.

Die Emetophobie kann zu sozialer Isolation, eingeschränkten Lebensmöglichkeiten und starkem Leidensdruck führen. Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Phobie eine ernsthafte Herausforderung darstellt, die professionelle Unterstützung und Verständnis erfordert.

Mögliche Anzeichen dafür, dass du mit Emetophobie lebst:

Vermeidung von potenziell auslösenden Lebensmitteln und Situationen: Du vermeidest bestimmte Lebensmittel und Situationen, die die Angst vor dem Erbrechen auslösen könnten.

Misstrauen gegenüber deinem eigenen Körper: Du hast häufig Zweifel, ob es dir gut geht, und machst dir ständig Gedanken darüber.

Überempfindlichkeit gegenüber Verdauungssymptomen: Selbst geringfügige Magen- oder Verdauungsprobleme interpretierst du als bedrohlich und hast Angst davor.

Häufige Übelkeit und körperliche Beschwerden: Du leidest häufig unter Übelkeit und anderen körperlichen Symptomen wie Reizdarm.

Panik bei der Nutzung von Verkehrsmitteln: Du empfindest Panik, wenn du öffentliche Verkehrsmittel wie Bahn, Flugzeuge oder Autos benutzt, aus Angst, krank zu werden.

Kurzfristige Absagen von Terminen und Treffen: Du sagst häufig Termine und Treffen kurzfristig ab, weil du Angst hast, plötzlich krank zu werden.

Bereithalten einer “Notfall”-Tüte: Du trägst eine spezielle Tüte bei dir, um im Fall der Fälle darauf vorbereitet zu sein.

Regelmäßige Einnahme von Medikamenten gegen Erbrechen oder Durchfall: Du nimmst vorsorglich oder regelmäßig Medikamente ein, um das Erbrechen zu verhindern.

Essensvermeidung aus Angst vor Übelkeit: Manchmal isst du aus Angst vor Übelkeit überhaupt nichts.

Penible Kontrolle von Mindesthaltbarkeitsdaten: Du überprüfst Mindesthaltbarkeitsdaten sehr genau, um sicherzustellen, dass Lebensmittel nicht verdorben sind.

Panik bei Erzählungen über Erbrechen: Selbst, wenn jemand (manchmal auch nur am Telefon) von Erbrechen spricht, löst das Panik bei dir aus.

Soziale Isolation: Die Angst vor dem Erbrechen kann zu sozialer Isolation führen, da du Situationen meidest, in denen Erbrechen auftreten könnte.

Die oben genannten Anzeichen sind repräsentativ für viele Betroffene und können als Indikator dienen, aber es gibt noch viele weitere mögliche Symptome und Ausprägungen dieser Phobie. Die individuellen Erfahrungen mit Emetophobie können vielfältig sein, und einige Betroffene erleben möglicherweise nicht alle oder sogar weitere Symptome, die nicht in der obigen Liste aufgeführt sind.

Tragweite der Angst im Alltag

Die Auswirkungen der Emetophobie gehen weit über das hinaus, was Menschen, die nicht betroffen sind, oft erkennen. Diese Angst beschränkt sich nicht nur auf die Momente, in denen sich jemand übergibt oder kurz davorsteht. Im Gegenteil, viele Betroffene haben seit Jahren nicht mehr erbrochen. Die Angst davor, dass es passieren könnte, die Furcht vor Ansteckung oder die Vorstellung, jemanden dabei zu beobachten, sind allgegenwärtig und lassen sich häufig selbst zu Hause nicht abschalten.

Für Betroffene kann es sich anfühlen, als hätten sie die Kontrolle über ihren eigenen Körper verloren, und sie haben möglicherweise das Vertrauen in ihre eigene Körperwahrnehmung vollständig verloren. Dies kann zu wiederholten Panikattacken führen.

Die Angst vor dem Erbrechen kann nahezu jeden Aspekt des täglichen Lebens beeinflussen. Von Restaurantbesuchen über Kinobesuche bis hin zu Treffen mit Freunden, Feiern, Hochzeiten, beruflichen Meetings und sogar alltäglichen Aktivitäten wie Bahnfahrten oder der Aufenthalt in geschlossenen Räumen oder Menschenansammlungen – all das kann für Menschen, die unter Emetophobie leiden, zu einer echten Herausforderung werden.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Emetophobie nicht nur eine Angst vor dem Erbrechen ist, sondern auch das gesamte Leben der Betroffenen in vielfacher Hinsicht beeinflusst. Diese Phobie kann zu sozialer Isolation, beruflichen Problemen und erheblichem Leidensdruck führen. Menschen, die mit Emetophobie leben, benötigen Unterstützung und Verständnis, um ihre Ängste zu bewältigen und ihre Lebensqualität zu verbessern.

Für Angehörige einer von Emetophobie betroffenen Person

Selbst wenn wir die Herausforderungen von Emetophobie nicht persönlich erleben, können wir als Angehörige oder Freunde einen bedeutenden Beitrag zur Unterstützung Betroffener leisten. Hier sind einige Möglichkeiten, wie wir helfen können:

Verständnis und Empathie zeigen: Das Wichtigste ist, die Ängste und Sorgen der betroffenen Person ernst zu nehmen. Zeige Empathie und versuche, ihre Gedanken und Gefühle zu verstehen, ohne zu urteilen.

Offene Kommunikation:
Ermutige die Person dazu, über ihre Ängste und Gedanken zu sprechen. Oftmals kann das Teilen der Emotionen dazu beitragen, dass sich die Betroffene besser verstanden fühlt.

Gemeinsame Aktivitäten anpassen: Wenn du weißt, dass die Person bestimmte Situationen oder Aktivitäten aufgrund ihrer Phobie meidet, versuche, gemeinsame Unternehmungen so anzupassen, dass sie sich wohler fühlt.

Unterstützung bei der Suche nach professioneller Hilfe: Die Unterstützung eines Therapeuten oder Psychiaters kann für Menschen mit Emetophobie äußerst hilfreich sein. Biete an, bei der Suche nach geeigneten Fachleuten zu helfen und begleite die Person gegebenenfalls zu den Terminen.

Lernen über die Phobie: Informiere dich über Emetophobie, um besser zu verstehen, was die betroffene Person durchmacht. Je mehr du über die Phobie weißt, desto besser kannst du ihr helfen.

Keinen Druck ausüben: Versuche, Druck und Vorwürfe zu vermeiden. Emetophobie ist eine ernsthafte psychische Erkrankung, und die betroffene Person kämpft bereits mit starken inneren Konflikten.

Eigene Grenzen respektieren: Achte darauf, deine eigenen Grenzen zu respektieren. Es ist wichtig, für die betroffene Person da zu sein, aber du solltest auch auf deine eigene Gesundheit und dein Wohlbefinden achten.

Emetophobie kann das Leben der Betroffenen stark beeinflussen, aber mit der Unterstützung von Angehörigen und Freunden sowie professioneller Hilfe besteht die Möglichkeit, die Ängste zu überwinden und die Lebensqualität zu verbessern. Das Wissen, dass sie nicht allein sind und auf Unterstützung zählen können, kann für Menschen mit Emetophobie einen großen Unterschied machen.

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Hey, ich bin Jeannette

––– Mentorin für mentale Stabilität

und ich wohne mit meinem Ehemann und unserem Sohn in Rödermark in der Nähe von Frankfurt am Main. Viele Jahre meines Lebens beherrschte eine Angsterkrankung namens Emetophobie meinen Alltag. Aufgrund meiner eigenen Vergangenheit entwickelte sich in mir der Wunsch nach einer Welt, in der ein offener Umgang mit mentaler Gesundheit zum guten Ton gehört. Im Jahr 2022 startete ich mit @mental_stabil in Instagram und erzähle dort meine Geschichte öffentlich. Seitdem teile ich nicht nur meine intimsten Gedanken mit dir, sondern setze mich immer wieder für mentale Gesundheit ein.

MentalStabil Jeannette Kath Coaching & Lebensberatung

Meine Emetophobie-Geschichte

Rückblickend auf mein Leben, betrachte ich mich als ein ängstliches Kind. Zurückhaltend und in gewisser Weise in meiner eigenen Angst-Welt gefangen, konnte ich meine Kindheit nicht uneingeschränkt genießen, auch wenn es keinen offensichtlichen Grund zur Klage gab. Diese Erkenntnis ist mir erst in jüngerer Zeit klar geworden, nachdem ich mich intensiv mit meiner persönlichen Entwicklung und meiner Vergangenheit auseinandergesetzt habe. Früher konnte ich es nicht greifen, heute hingegen, kann ich meine Gefühle in klare Worte fassen.

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